Hurdens geschichte


Ab 44 v.Chr.

erkennen die Römer die Bedeutung der Halbinsel Hurden für eine Nord-Süd-Verbindung von Centum pratum/Kempraten aus und errichten Umladeplätze.


835

lesen wir bereits von einem Fährbetrieb Kempraten-Hurden.


861

948

bringen der Märtyrertod des hl. Meinrad und die Legenden von der Engelweihe des Klosters Einsiedeln schon viele Pilger aus Süddeutschland über diesen Fährbetrieb und den Etzelpass in den Finstern Wald


1217

ist die Landzunge als «de Hurden» erwähnt, so genannt, weil der See hier von vielen Fischfachen aus Flechtwerk Hürden oder Hurden, durchsetzt ist.


1261

Zusammenkunft in Hurden zwischen Graf Friedrich II. von Toggenburg und Abgesandten des Stiftes Einsiedeln, wobei eine Ungerechtigkeit des Grafen gegenüber dem Stift gesühnt wird.


1350

erleiden Pilger zwischen Rapperswil und Hurden Schiffbruch, wobei 40 Personen ertrinken.


1358 bis 60

lässt Herzog Rudolf IV. von Habsburg die als Weltwunder bestaunte Holzbrücke Rapperswil-Hurden anlegen; Kosten: 1025½ Gulden; Länge: 1850 Schritt; 864 Eichenpfeiler.
Damit endet die Zeit des Fährverkehrs zwischen Rapperswil und Hurden.
Ausgelegt war sie für Fussgänger, Karren und Viehbetrieb. Der Bau und Unterhalt wurde durch Wegzoll bestritten.


1362

schenkt Kaiser Karl IV. den See von Zürich bis hinauf zu «den Hurden», ausgenommen den klösterlichen Frauenwinkel, der Stadt Zürich.


1386

schädigt nachts ein Zürcher Streifkommando aus Ärger die Brücke.


1394

bleiben durch den Frieden zwischen Österreich und den Eidgenossen die Bewohner von Hurden und der Ufnau bei der österreichischen Herrschaft.


1415

zerstören Schwyzer und Glarner Teile der Brücke durch Feuer.


1420

erhalten die Bewohner von Hurden Zollfreiheit für das durch den Brückenbau wertlos gewordene Fahrrecht; eine Entschädigung von 100 Pfund Zürcher Pfennige verwenden sie für den Wiederaufbau der teilweise zerstörten Brücke.


Im 14./15. Jh.

ist hauptsächlich das Geschlecht der Pfenninger in Hurden als Fischer, Fährleute und Zoller tätig.


Um 1430

führt ein hölzerner Steg als «Kilchweg in die Uffnow» von Hurden aus. Heute noch sind Pfahlreste sichtbar.


1443

verbrennen österreichisch gesinnte Rapperswiler das nun schwyzerische Dörflein Hurden samt Holzbrücke.


1444

stecken Schwyzer Truppen die Brücke auch in Brand.


1497

mittleres Wirtshaus erwähnt, 1537 Pfauen, 1558 Schwarzer Adler, 1600 Weisses Kreuz, 1610 Engel, 1767 Krone, 1825 Sternen, 1829 Rössli.


1564

erster Bericht von den drei Kreuzen beim Seefeld.


1576

Rapperswiler Brief betreffend den Zoll der Hofleute beider Höfe auf der Brücke.


Bis 1618

3. Juli 2004

ist der Galgen auf dem Hurdnerfeld dreimal genannt ohne genaue Ortsangabe der Richtstätte.


1650

errichtete Hans Weber auf dem «Adler» für dessen Neubau eine Gült für 34 Pfund Gelds = Fr. 597.80.


1652

bestehen 41 Fischereifachen in Hurden.


1656

belagern die Zürcher unter General Werdmüller die Rosenstadt, wodurch auch Hurden viel zu leiden hat. Über See und Brücke erlangt Rapperswil aus Hurden Verpflegung.


Um 1672

Ablösung von der Pfarrei Ufnau und Zuteilung zur Pfarrei Freienbach, später zum Pfarrrektorat Pfäffikon.


1692

meldet Hans Erhard Escher: «Es wird alljährlich in den Fachen oder Hürden im August oder Herbstmonat eine unglaubliche Anzahl Fische, Albeli genannt, gefangen. Die überaus lange Brugg ist 1850 Schritte lang, die Läden darauf sind nicht angenagelt. Auch hat sie keine Lehnen, damit der oft sehr stark wehende Wind nicht die ganze Brücke wegreisst. Auf diese Weise fällt er nur etliche Läden hinweg. Die sich bei solchen Stürmen darauf befindenden Personen pflegen sich den langen Weg über die Läden zu legen, bis man ihnen mit Schiffen zuhilff kommt. Das Wasser unter der Brücke ist nicht tief. Man hat sogar vor einiger Zeit einen Graben als Schiffsweg unter der Brücke ausheben müssen, damit die geladenen Schiffe durchfahren können.»


1712

fällt der Brückenkopf Hurden nebst Rapperswil und Holzbrücke als Folge des 2. Villmergerkrieges im Frieden von Aarau an Zürich, Bern und Glarus; der Landvogt von Wädenswil ist mit der Amtswaltung betraut.


1798

kommt Hurden politisch zum Distrikt Rapperswil im Kanton Linth.


1799

zieht sich die französische Armee ans linke Seeufer zurück, zerstört die Brücke, daher vorübergehender Fährbetrieb.


1803

kommt Hurden zum  neugeschaffenen Pfäffikon.


1804

ist die Brücke wieder Instand gestellt und nun auch für Wagen befahrbar.


1835

schreibt Gerold Meyer von Knonau, dass man die Brücke bei günstigen Umständen mit Wagen befahren kann. Auf jeden Fall sei es aber sicherer, den Weg zu Fuss zu gehen.


1836

befährt die «Minerva» als erstes Dampfschiff den Zürichsee bis Rapperswil.


1839

wird wegen der Dampfschifffahrt beim Heilighüüsli eine Hebebrücke erstellt.


1841

reicht Kantonsbaurat Hartmann von Rapperswil das erste Dammprojekt ein.


1847

brechen Schwyzer Truppen im Sonderbundskrieg auf eine kurze Strecke letztmals die Brücke ab. Den Schaden von 1198 Gulden trägt der neue Bundesstaat.


1850

letzter Brückenzoll entrichtet, weil sämtliche Binnenzölle durch die Bundesverfassung 1848 aufgehoben sind.


1873

Das eidgenössische Parlament bewilligt den Bau des Seedamms.


1875

Baubeginn.


1878

Seedamm mit Strasse und den Schienen der Zürichsee-

Gotthard-Bahngesellschaft nach dreijähriger Bauzeit feierlich eingeweiht

(Kosten: Fr. 1'462'000.-, die Stadt Rapperswil steuert davon 1'100'000.- bei);

Holzbrücke abgebrochen; Strasse vom «Adler» zum Rosshorn durch die

Bahngesellschaft erbaut. 1908 durch die SOB an die

Gemeinde Freienbach abgegeben.


1897

erstellt Kaspar Wild das Gasthaus «Seefeld».


1921

erhält Hurden eine (Personen-)Haltestelle der SOB.


1927

übernimmt der Kanton Schwyz die Seedammstrasse ab Gwatt mit Brücke

über die SBB.


1927

will Ingenieur Karl Kerschbaum, Männedorf, im Ried südlich vom

Rosshorn eine Fabrik bauen. Durch Initiative von Posthalter und

Gemeindepräsident Franz Christen-Höfliger, Pfäffikon, Naturschützern

aus Rapperswil und dem Kanton Zürich entsteht gegen dieses Projekt

der Verband zum Schutz des Landschaftsbildes am Zürichsee, kulturell

bedeutsam durch seine Jahrbücher..


Ab 1930

erste Wochenendhäuser im Raum Hurden.


Ab 1934

erwirbt der invalide Prälat Josef Messmer von Wagen SG den einstigen «Engel» und errichtet darin das Invalidenheim.


Ab 1939

übernimmt es die St. Antonius-Stiftung vom Schwestern-Institut Baldegg LU.


Ab 1939

Baubeginn der Seedamm-Korrektion durch Vertrag zwischen den Kantonen Schwyz, St. Gallen und Zürich; 1949 weigert sich Zürich, mehr als die vereinbarte halbe Million Franken zu zahlen, bis es durch Bundesgerichts-Urteil dazu gezwungen wird.
Diese Sanierung und Verstärkung des Seedamms wurde nötig, um die wachsende Beanspruchung bewältigen zu können.


1943

Kanal-Durchstich vom obern zum untern Zürichsee ausgebaggert; Hurden, bisher Halbinsel, wird zur Insel.


Ab 1950

entstehen fünf Einfamilienhäuser, 1851 das «Landhuus» von Oberst Büchi, nun Dr. Werner Oswald, später viele Wochenendhäuser.


1951

umgebauter Seedamm Rapperswil-Hurden-Gwatt mit neuer Strasse, teils neuem Trassee der SOB und samt neuem Kanal feierlich eröffnet. Der Schwyzer Chef des Baudepartementes, Dr. August Bettschart hofft und wünscht, die Seedammstrasse werde keine «Rennbahn».


1983

Neubau des Heim St. Antonius. Die alten Gebäude werden abgerissen.


1995

wird wegen tödlichen Unfällen auch der Fussgängerübergang beim Rosshorn geschlossen. Eine von den Hurdnern geforderte Ersatzlösung wird 1997 realisiert.


1996

Eine neue Lichtsignalanlage wird aus Siche+rheitsgründen bei der Sternenkreuzung erstellt.


Freitag, 6. April 2001

Die neu erstellte Holzbrücke zwischen Rapperswil und Hurden wurde heute durch den Stadtpräsidenten von Rapperswil, Walter Domeisen und der Gemeindepräsidentin von Freienbach, Hedy Jager, feierlich eröffnet. Die Einweihung der längsten Holzbrücke der Schweiz wurde durch den Abt des Klosters Einsiedeln, Georg Holzherr, vollzogen.
Länge der Brücke: 841 m, Breite: 2,4 m; Total wurden 248 Eichenpfähle gerammt.
Die Kosten betragen: 3'050'000 Franken.


Pfingsten 2003

Der Wanderweg zwischen der Holzbrücke und dem Bahnhof Hurden durch das Rosshorn wurde eröffnet. Kosten: 350'000.- Fr.


2002 bis 2004

Die SOB-Linie wird zwischen Pfäffikon und Hurden zur Doppelspur ausgebaut.
Kosten: 17 Mio. Fr.


3. Juli 2004

Der neue Wanderweg von Pfäffikon nach Hurden und die neu erstellte SOB-Doppelspur werden heute feierlich eingeweiht.


17. Sept. 2004

Während den letzten beiden Wochen, hat eine Tauchequipe Pfähle zwischen den heutigen Jochen geborgen und vermessen. Dabei kamen einige Weisstannenpfeiler zutage, die ins Frühmittelalter datieren (um 600-900 J.n.Chr.). Dazwischen gab es aber ein paar mächtige Eichenpfähle, die offensichtlich nicht zum selben Bauwerk gehörten.
Diese Eichen wiesen genügend Jahrringe für eine Datierung auf. Bei einer Probe war sogar der letzte Ring erhalten, so, dass das genaue Fälldatum bestimmt werden konnte

Damit ist die Existenz, einer schon lange vermuteten römischen Brücke über den See, zwischen Hurden und Rapperswil bewiesen. Sie wurde 165 J.n.Chr., also in der Regierungszeit von Kaiser Marc Aurel, erbaut.